Charles Roget

Als 1914 der Krieg ausbrach, wurde mein Vater eingezogen. Die Verwaltung des Unternehmens Glacières de Paris, das in der Gewinnung von Natureis tätig war, beauftragte meine Mutter, gegen Fortzahlung des Lohnes meines Vaters weiter Eis abzubauen. Um ihr zu helfen, ging ich von der Mittelschule in Nantua ab. Da war ich 16 Jahre alt. Bei der Arbeit mussten vor allem die Gebäude und Maschinen instandgehalten werden. Der Transport des Eis in die Krankenhäuser in Bourg en Bresse und Macon musste sichergestellt werden. Bis zum Ende des Jahres 1916 haben wir die Eisblöcke aus der Ernte 1914/1915 verschickt, das entsprach etwa 2 bis 3 Waggons pro Woche. 1917 wollten wir zwischen dem 1. und 15. Februar eine neue Ernte starten, aber uns fehlten Arbeitskräfte, da in den Dörfern einfach niemand mehr war. Deshalb mussten wir die Eisproduktion aufgeben. Das war die letzte Ernte.

Dann wurde auch ich eingezogen. Am 15. März 1917 habe ich meine Heimat verlassen. Nach ein paar Wochen Ausbildung wurde ich an die Front geschickt, um an den furchtbaren Kämpfen auf dem Höhenzug des „Chemin des Dames‟ teilzunehmen.

Bei meiner Rückkehr nach dem Krieg half ich meinem Vater beim Abbauen und Verschicken der Maschinen. Wir sind dann nach Vichy gefahren, um dort in einer Fabrik zu arbeiten, die künstlich Eis herstellte, nach wie vor im Dienste der Glacières de Paris.

Auszug aus dem Interview von Charles Roget, geführt von Jean Louis Fréjus im Jahr 1986

 

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Mein Großvater Auguste Bellenoix, ein Landwirt aus Les Neyrolles, arbeitete in den Glacières de Sylans. Da er vor meiner Geburt starb, konnte ich nie mit ihm darüber sprechen, aber mein Nachbar Jean Louis Fréjus konnte aufzeichnen, was Charles Roget über die Geschichte der Eisproduktion wusste.

Über seine Familie ist Charles Roget, der 1898 auf dem Gelände selbst geboren wurde, ein wichtiger Zeuge für diese Industrie. Er war der Sohn von Auguste, Direktor der Glacières de Sylans zu Beginn des 20. Jahrhunderts, und Enkel von Prosper Roget, dem Vorarbeiter von Joachim Moinat.

Nicole Bellenoix Collet