Abbatiale Saint Michel de Nantua
Kulturerbe

Abteikirche Saint-Michel

Eine Abtei, die auf eine Legende zurückgeht (die Legende des Bischofs Saint-Amand, der durch einen Blitz gerettet wurde…). Erhalten blieb die Abteikirche Saint-Michel, eine subtile Mischung aus romanischer und kluniazensischer Kunst, die 2 Schätze beherbergt: ein einzigartiges Gemälde des Malers Eugène Delacroix und eine Orgel von außergewöhnlicher Klangschönheit.

Subtile Mischung aus romanischer Kunst und kluniazensischer Sehenswürdigkeit

Die Abteikirche Saint-Michel, eines der imposantesten Bauwerke im Département Ain, ist das Markenzeichen der Stadt Nantua. Diese prunkvolle Abtei, die aus einer Kirche, einem Kreuzgang und Nebengebäuden besteht, bildet ein religiöses Architekturensemble von emblematischer Bedeutung.
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  • Entstehungsdatum: 11. Jahrhundert
  • Stil: Romanisch mit gotischen Akzenten
  • Länge: 54 m
  • Breite: 17 m
  • Konstruktion: aus leicht schieferhaltigen Kalksteinen errichtet, die aus den Steinbrüchen der Region stammen
  • Klassifizierung: 1907 als historisches Denkmal

Die Abteikirche von Nantua, Ende des 11. Jahrhunderts unter dem Namen „Saint-Pierre“ und „Saint-Paul“ von Hugues de Semur, dem Abt von Cluny und Nantua, geweiht, wurde auf einer ehemaligen Benediktinerabtei errichtet, von der man sagen kann, dass sie die „große Schwester von Cluny“ war und in der die Leiche Karls des Kahlen begraben worden sein soll, bevor er in Saint-Denis seine letzte Ruhestätte fand. 1907 wurde sie als „Monument Historique“ (Historisches Denkmal) klassifiziert.

Der Frontgiebel bleibt trotz der Beschädigungen aus der Zeit der Französischen Revolution ein Meisterwerk der romanischen Kunst. Mit seinen schlichten, aber eleganten, der zisterziensischen Architektur würdigen Kapitellen hebt sie sich von der kluniazensischen Kunst ab.

Einzigartiges Gemälde des Malers Eugène Delacroix

  • Visite Abbatiale Saint Michel
    Visite Abbatiale Saint Michel
  • Visite Abbatiale Saint Michel de Nantua
    Visite Abbatiale Saint Michel de Nantua

Sie beherbergt die Renaissance-Kapelle Sainte-Anne mit ihrem wunderschönen hängenden Rippengewölbe, eine erstaunliche technische Leistung, und das Meisterwerk von Eugène Delacroix: Martyrium des Heiligen Sebastian (Maler des weltweit bekannten Gemäldes „Freiheit führt das Volk“). Vom ehemaligen Kreuzgang aus bietet sich eine prächtige Aussicht nach außen.

WUSSTEN SIE SCHON?

Die schon im Jahre 1837 klassifizierte und 1927 als historisches Denkmal eingetragene Abteikirche Saint-Michel ist ein Bauwerk, das seine ganze Authentizität bewahrt hat!

Orgel von außerordentlicher Klangschönheit

  • Intérieur Abbatiale Saint Michel
    Intérieur Abbatiale Saint Michel

Diese sehr schöne Orgel, die in den Vogesen von dem Orgelbauer Nicolas-Antoine Lété (1793-1872) erbaut wurde, kam aufgrund eines seltsamen historischen Zufalls in den Besitz der Stadt Nantua.

Den Anstoß zum Bau dieser Orgel gaben die Brüder Debelay, die beide Pfarrer der Kirchgemeinde waren. Der ältere der beiden, Jean-Marie-Mathias, der zum Bischof von Troyes ernannt worden war, widmete sich der Suche nach einer Orgel, weil sein Bruder Denys seine Kirche verschönern wollte.

Manche betrachteten dieses Orgelprojekt als ein sehr kostspieliges Unterfangen: 15 Tonnen sollte das Instrument wiegen, das noch dazu das farbenprächtige Lichtspiel des Rosettenfensters beeinträchtigen würde. Es dauerte übrigens 27 Jahre, bis der Orgelkauf – nach zahlreichen Verzögerungen und Verhandlungen, wie beispielsweise für den Verkauf von Grundstücken und Anleihen, und nicht zu vergessen durch die bescheidenen Ersparnisse der Kirchgemeinde – vollständig bezahlt war.

Endlich, im Jahr 1847, konnten die „Catholards“ (Bezeichnung für die Bewohner von Nantua) sehen, wie seltsame Rinderkarren 2.883 Pfeifen und die komplexen mechanischen Bauteile, die die Orgel zum Klingen bringen sollten, in die Stadt transportierten!

Die Orgel wurde in der Kirche installiert, die nach den Schäden infolge der Französischen Revolution und einem Großbrand im Jahr 1804 restauriert worden war. Die Einweihung fand während der Mitternachtsmesse 1847 statt.

Dieses schöne Instrument, das 1976 als historisches Baudenkmal klassifiziert wurde, ist Zeuge der Übergangsepoche zwischen Klassik und Romantik. Es bietet die Klangvielfalt von 42 Registern, verteilt auf drei Manuale und Pedal.

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